Programmübersicht
Bereits am Freitag wird beim Englmarisingen der Segen für einen guten Festverlauf erbeten. Beim Steinernen Englmar hoch über dem Bergdorf versammelt sich die Gemeinde und Besucher, um in der aufkommenden Dämmerung gemeinsam in der Natur zu singen.
Am Pfingstmontag wecken ab 5 Uhr stündliche Böllerschüsse das Dorf:
Man trifft sich am Kirchplatz, traditionelle Blasmusik spielt auf, die Pfingstltuscher schnalzen, der Pfingstl tritt auf und langsam treffen auch die festlich geschmückten Pferde samt Reitern und Reiterinnen ein.
In einer langen, feierlichen Prozession - angeführt von den Darstellern des historischen Englmari Suchens - ziehen die Geistlichkeit, viele geschmückte Pferde mit Ihren stolzen ReiterInnen, Kinder mit Schafen, das Ochsengespann, der Pfingstl, die Musiker und die Vereine zum Kapellenberg.
Beten und Danken, Gedenken und Feiern
Am Kapellenberg findet das eigentliche Englmari-Suchen, ein religiös-historisches Schauspiel, statt.
Mit Frömmigkeit und barocker Darstellungsfreude bewahren die Bewohner des Ortes durch das Spiel das Gedenken an den "seligen Engelmar":
Ein Jäger sucht im Wald unter Reisig nach der überlebensgroßen Holzfigur, die den Leichnam des seligen Engelmar symbolisiert.
Er lebte einst als Einsiedler in einer Klause hoch über dem Dorf. Im Januar um das Jahr 1100 wurde er heimtückisch erschlagen. Doch erst an Pfingsten fand ein vorbeikommender Priester den unversehrten Leichnam des Eremiten Engelmar und ließ ihn unter großer Anteilnahme der Bevölkerung feierlich bestatten.
Nach dem Schauspiel des Suchens folgt die feierliche Bergmesse durch den Pfarrer und den zwei Primizianten.
Dann wird die "Englmarifigur" auf einen Ochsenwagen gebettet und in einer Bittprozession durch das Dorf in die Pfarrkirche gebracht.
Der Eremit Engelmar, ein bayerischer Volksheiliger und Schutzpatron des Viehs
Im Jahre 1131 wurde von der Geistlichkeit des Klosters Windberg zum Gedenken an den Eremiten Englmar und als Dank für seine segensreichen Beistand für das Vieh und die Tiere über der Grabstelle des Seligen Englmar eine steinerne Kirche errichtet.
Seit Jahrhunderten wurde der Volksheilige Engelmar von den Bauern im gesamten Bayerischen Wald als Schutzpatron der Tiere verehrt.
Der Selige Englmar wurde bei Verletzungen, Krankheiten und alltäglichen Nöten des Viehs angerufen und hat die Nöte seiner Bauern erhört.
Am Grab des Seligen sollen viele Kranke Heilung gefunden haben.